Steuerung einer Dosier- und Mischanlage mit Ein- und Auslagerung in eine Soleanlage
Die 1947 gegründete Stephan Schmidt Gruppe gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Spezialtonen und Mineralprodukten. Der Hauptsitz der Gruppe, die Stephan Schmidt KG, liegt in Dornburg. Zur Gruppe zählen weiterhin die Firmen Marx Bergbau GmbH & Co. KG, Müllenbach & Thewald GmbH, Stephan Schmidt Meißen GmbH, MTG Mittelhessische Tonbergbau GmbH & Co. KG, die in Italien angesiedelten Ceramat s.r.l. und Progind International s.r.l. sowie die spanische Cerargillum S.L.
In den 20 Tongruben, wovon sich 18 im Westerwald befinden, gewinnt das Unternehmen Rohstoffe zur Herstellung von Produkten aus Ton, bereitet diese auf und stellt sie in gleichmäßig hoher Qualität für die Weiterverarbeitung zur Verfügung. Neben den Gruben zählen unter anderem 9 Homogenisierungsanlagen, 3 Mahl- und Aufbereitungsanlagen, 2 Laboratorien für die Bereiche „Forschung und Entwicklung“ sowie „Qualitätskontrolle“ zur Unternehmensgruppe.
In dem Aufbereitungswerk Maienburg sollte das Leitsystem für die bestehende Misch- und Dosieranlage für Ton modernisiert werden. Dazu gehörte weiterhin die Anbindung der Siloanlage für die Einlagerung der Tone. Auf der Anlage werden dem gemahlenen Ton andere trockene Komponenten und/oder Wasser dosiert zugegeben und zusammen vermischt. Anschließend wird der Ton entweder in Silos eingelagert oder zu den Nasstonboxen befördert. Dabei galt es, einen sorten-reinen Transport der Tone zu gewährleisten, damit keine Vermischungen zwischen den verschiedenen Tonsorten möglich sind.
Zur Umsetzung der Aufgabe wurde die alte Wägesteuerung ausgetauscht. Das alte System umfasste eine Siemens S5 mit einem speziellen Rechner, über den sowohl die Steuerung der Waagen, als auch die Auswertung von Rezepturdaten möglich war. Nun sind zwei Steuerungen der Baureihe Siemens S7-300 (eine für die Misch-/Dosieranlage und eine weitere für die Siloanlage) im Einsatz. Als Leitsystem wurde WinCC 7 mit Dual-Monitor-Unterstützung auf einem hochverfügbaren Server (Microsoft Windows 2003 Server als Betriebssystem) aufgesetzt. Über die Anbindung an eine MSSQL-Datenbank wurde die gesamte Rezepturverwaltung und -protokollierung über die WinCC-Applikation verwirklicht. Hiermit sind Auswertungen von Dosierzeiten, Tagesmengen und weiteren rezeptspezifischen Daten möglich. Mithilfe von Diagrammen werden diese Daten grafisch aufbereitet, um frühere oder aktuell laufende Chargen nachverfolgen zu können. Die Rezepturverwaltung ist weiterhin ausgelegt, um das System im späteren Verlauf an SAP anbinden zu können.
Die frühere Wägetechnik für die Misch- und Dosieranlage wurde durch Siwarex-Komponenten aus dem Hause Siemens ersetzt, welche über dezentrale Peripherie (SIMA-TIC ET200S) an die Steuerung gekoppelt sind. Für die Automatisierung zum Be- und Entladen der Silos hat focus ebenfalls die Projektierung übernommen. Die Silos werden über Schnecken auf zwei unterschiedlichen Linien befüllt. Wichtig hierbei ist die sortenreine Förderung, so dass sich beide Linien nicht vermischen können. Die Entladung der Silos erfolgt entweder zurück in die Mischanlage oder zur LKW-Verladung. Die neue Leittechnik wurde in sehr kurzer Zeit in Betrieb genommen. Für den Umbau der Wägetechnik, den Austausch der Steuerungen und die Inbetriebnahme des neuen Leitsystems wurden gerade mal 4 Arbeitstage benötigt. Die Anlage konnte so nach einer relativ kurzen Stillstandszeit wieder ihren Betrieb aufnehmen.
Steuerung einer Dosier- und Mischanlage mit Ein- und Auslagerung in eine Siloanlage
Automatisierungstechnik